Mit dem Wohnmobil durch die Bretagne – in einen der schönsten Landesteile Frankreichs. Das bedeutet felsige Küsten, wundervolle Strände, französische Lebenskultur und, wer mag es glauben, auch die eine oder andere Palme. Wir haben diesen nordwestlichen Teil Frankreichs schon mehrfach besucht, direkt oder als westlichste Gegend unserer Nordküsten-Tour in 2017. Wer in die Bretagne mit dem Wohnmobil fährt, der findet viele Übernachtungsmöglichkeiten und Servicestationen.

Bretagne Fahne am Wohnmobil Fenster
Bretagne-Fahne am Wohnmobil Fenster

Beginnt man im Osten der Bretagne, startet man gerne mit dem Mont-Saint-Michel (der korrekterweise eigentlich noch zur Normandie gehört), und genießt bei der Wohnmobil-Fahrt nach Westen die immer rauer werdenden Küsten und eine der schönsten Steilküsten und Buchten Europas. Jeder findet seine persönlichen Highlights, wie für uns zum Beispiel Cap Fréhel, die Korsarenstadt Saint Malo, zahlreiche Buchten wie Lampaul-Plouarzel oder Camaret-sur-Mer. Aber von Anfang an!

10 Highlights für die Wohnmobil-Rundreise durch die Bretagne in 14 Tagen

Wohnmobil Rundreise durch die Bretagne: 10 Highlights
Mit dem Wohnmobil durch die Bretagne: 10 Highlights für 14 Tage Rundreise

1. Mont-Saint-Michel

Schon von Weitem zu sehen ist die Silhouette des Klosterbergs mitten im Wattenmeer der Bucht. Der Mont-Saint-Michel ist einer der beliebtesten Attraktionen in Frankreich und hat eine lange Geschichte. Streng genommen gehört er noch zur Normandie, wir empfehlen dieses UNESCO-Weltkulturerbe dennoch als Startpunkt für die Rundreise durch die Bretagne mit dem Wohnmobil. Parken kann man auf dem großen Parkplatz oder auf dem Campingplatz hinter der Schranke (vorreservieren!) und den Berg erreicht man entspannt mit den schicken Shuttlebussen. Ein Besuch während der Hochsaison oder zu Zeiten der Schulferien in Frankreich empfiehlt sich nur, wenn man nichts gegen große Menschenmassen hat. Also, eher in der Nebensaison besuchen! Mehr Eindrücke zum Mont-Saint-Michel gibt es an dieser Stelle im Reisebericht zur Bretagne.

2. Saint Malo

Bei der Rundreise durch die Bretagne mit dem Wohnmobil erlebt man sehr viel Natur. Dabei darf ein Ausflug in die alte Korsarenstadt Saint Malo nicht fehlen. Alte Stadtmauern, eine liebevolle Altstadt und ein Spaziergang durchs Meer zum Fort National, natürlich bei Ebbe, das ist Saint Malo. Es gibt eine ganze Reihe an Cafés, Restaurants und sonstigen Möglichkeiten, den Tag in der Stadt zu genießen. Bei Wind peitscht das Meer an die Mauern der Küstenstraße. Mehr dazu in unserem Reisebericht zu Saint Malo.

Parken in der Altstadt (“Intra Muros”) wird mit Wohnmobil eher schwierig. Bei den Hafenanlagen hatten wir einmal Glück, bei weiteren Besuchen aber nicht, so dass wir eine andere Möglichkeit suchen mussten. Südlich der Festungsmauern gibt es einen Campingplatz La Cité d’Alet, fußläufig zur Altstadt. Ein Stückchen weiter östlich bietet der Wohnmobil-Stellplatz Camping Les Îlots eine weitere Stellmöglichkeit. Von hier könnt ihr mit dem Bus der Linie 8 direkt in die Altstadt fahren.

3. Cap Fréhel und Cancale, die Stadt der Austern

Wenn einem etwas in Erinnerung bleiben wird nach so einer Rundreise durch die Bretagne, dann die steilen Klippen und wilden Küsten. A la bonheur erlebt man dies am Cap Fréhel. Nach einem kurzen Fußmarsch am Leuchtturm vorbei steht man auf dem Klippenplateau und genießt der häufigen strammen Wind um die Nase und blickt aufs Meer, das viele Meter unterhalb an die Küstenfelsen schlägt. Auf dem Weg zu Cap trifft man auf den kleinen Hafenort Cancale, die Austernhauptstadt Frankreichs mit vielen Lokalen an der Hafenpromenade mit Blick auf die Smaragsküste der Bretagne. Wer wie wir Glück hat, erlebt das Austernfest   mit fangfrischen Meeresspezialitäten – wer es denn mag. Parkmöglichkeiten bieten sich etwas oberhalb der kleinen Stadt auf einem kostenpflichtigen Parkplatz, von dem ihr zu Fuß in die Stadt hinunterlaufen könnt.

Und so sieht es am Cap Fréhel aus.

Am Cap Fréhel parkt ihr am speziell ausgewiesenen Wohnmobil-Parkplatz und startet euren Ausflug zum Cap von da zu Fuß. Zur Übernachtung in der Nähe fahrt ihr an den Stadtrand von Plévenon, dort gibt es einen unkomplizierten Wohnmobil-Stellplatz mit Service-Einrichtung.

4. Rosa Granitküste mit Tréguier und der Île-Grande

Einzigartiges Bretagne-Feeling erlebt man in der Gegend um die Île-Grande an der Nord-West-Küste der Bretagne in der Nähe von Pleumeur-Bodou. Einzigartig sind die aufgestapelten Felsen aus rosafarbenen Granit, die diesem Küstenabschnitt ihren Namen geben. Mit dem Wohnmobil erreicht man spielend die zahlreichen Campingplätze oder auch städtischen Stellmöglichkeiten. Am Weg gibt es mit der wunderschönen Fachwerkstadt Tréguier einen prima Zwischenstopp. Der Weg vom großen Parkplatz am Fluss führt in die Altstadt hinauf zum Platz vor der Basilika Saint Tugdual. Eine schöne Möglichkeit, sich bei der Wohnmobiltour die Beine zu vertreten. Schaut in unseren Reisebericht zu dieser Etappe für mehr Impressionen.

5. Wunderbare Buchten an der Granitküste der Bretagne

Im westlichen Teil der Bretagne, dem Département Finistère, kann man sich niemals satt sehen an wunderschönen, malerischen Buchten, Felsenstränden, Leuchttürmen und Plätzen zum Verweilen. Raus aus dem Wohnmobil, rein in den Urlaub in der Bretagne. Beispiele dafür sind Brignogan-Plage, mein Lieblings-Wohnmobil-Stellplatz in Lampaul Plouarzel oder Porspoder.

6. Saint Mathieu

Auf dem Gelände der alten Abtei von Saint-Mathieu wurde der Leuchtturm errichtet. Man spaziert durch die Ruinen der verfallenen Gebäude und kann dann das Meer und den Ausblick genießen, wenn man um die aus den 60er Jahren stammende, aktuelle Leuchtturmanlage schlendert. Man beobachtet viele Schiffe, die durch die Meeresstraße an den vorliegenden Inseln vorbeifahren.

7. Halbinsel von Crozon, Camaret-sur-Mer

Einer der westlichsten Punkte der Bretagne ist die Pointe-de-Pen-Hir auf der Halbinsel von Crozon, die wir mehr als empfehlen können für eure Wohnmobil-Tour durch die Bretagne. Wir hatten dort immer gutes Wetter und einen perfekten Blick auf das Meer.

8. Pointe du Raz

Ein traumhaft schönes Küstenerlebnis hat man nach dem doch etwas längeren Fußmarsch zur Pointe du Raz an der Westküste der Bretagne. Wer schlecht zu Fuß ist, der kann den Shuttlebus vom Parkplatz aus nehmen. Der Wind pfeift und man blickt aufs Meer und beobachtet die Tierwelt sowie die vorbeiziehenden Schiffe. Man ist nicht ganz alleine dort, es gibt einen großen Parkplatz auch für Wohnmobile sowie einige Shoppingläden. “Raz” bedeutet auf Bretonisch so etwas wie “starke Meeresströmung”. Vom Ende der Klippen, soweit sie begehbar sind, sieht man die Île-de-Sain und den Leuchtturm auf den Felsen im Wasser.

9. Audierne

Mit einem Kurzbesuch in der kleinen Stadt Audierne gibt es eine kleine Auszeit von den Steinküsten, aber auch das ist die Bretagne. Das Wohnmobil parkt auf einem großen Schotterplatz direkt am Binnenkanal. Die Innenstadt mit vielen Geschäften, einem romantischen Hafen und regelmäßig einem Wochenmarkt liegt in Fußreichweite. Von hier geht auch eine Fähre auf die Île-de-Sain.

10. Phare d’Eckmühl

Wer wie wir die exponierten Punkte liebt, der sollte den Leuchtturm auf der Pointe de Saint-Pierre bei Penmarc’h besuchen. Ein großer Parkplatz, auch für Wohnmobile, direkt an der Küstenlinie macht es einfach, dort zu stoppen und einen Spaziergang rund um den Leuchtturm zu machen. Und wer meint, ich hätte mich beim Umlaut im Namen vertippt und sich fragt, woher dieser eher deutsch klingende Name mitten an der Südwest-Spitze der Bretagne kommt, dem empfehle ich einen Blick in den Wikipedia-Artikel. Nur so viel, es geht um eine adelige Geldgeberin zum Bau des Leuchtturms im 19. Jahrhundert und das Bayerische Dorf Eggmühl.

Was ist die beste Reisezeit für die Wohnmobil-Tour durch die Bretagne

Das Wetter

Als Nordwestlicher Spitz von Kontinentalfrankreich liegt die Bretagne merklich den Einflüssen des Atlantiks ausgesetzt. Der Golfstrom sorgt für ein insgesamt mildes Klima, die häufigen West-Wetterlagen bringen allerdings oft Wind und Regen vom Atlantik, der aber oft nicht lange anhält. Im Winter kann es durchaus Sturmstärke haben. Frost und Schnee gibt es selten. An der Westküste sieht man nicht selten Palmen an den Vorgärten und Kreisverkehren.

Der Weg in der Bretagne mit dem Wohnmobil

Über die Autobahn

Die Bretagne ist mit dem Wohnmobil gut aus allen Richtungen zu erreichen. Wichtiger Autobahnknotenpunkt für Anreisende aus dem Osten ist Rennes, die Hauptstadt der Bretagne. Von da geht es entweder weiter in den Westen durchs Landesinnere oder nach Norden an die Küste in Richtung Saint Malo.

Wohnmobil-Reisende, die aus der Normandie kommen, erleben die Küste eher von Nordosten über Avranges und Mont-Saint-Michel. Anders herum treffen Südfrankreich-Fahrer von Süden auf die Bretagne über Nantes, Saint Nazaire in Richtung Lorient.

Die gute Nachricht: In der Bretagne werden die französischen Autobahnen zur Schnellstraße und schonen den Geldbeutel.

Wohnmobil-Übernachtungen auf Campingplätzen in der Bretagne

Wohnmobil Bretagne Entsorgungsstation mit Waschmaschinen bei Leclerc
Entsorgungsstation mit Waschmaschinen bei Leclerc

Bei der Wohnmobil-Rundreise durch die Bretagne ist es schier unmöglich, keinen ansprechenden Übernachtungsplatz zu finden. Es gibt eine ganze Reihe an Campingplätze, auch städtische “Camping Municipal”, und auch immer mehr Stellplätze. Wir suchen mit Apps oder anderen Verzeichnissen, aber auch gerne mit Google Maps, um solche Plätze ausfindig zu machen.

Am Weg durch die Orte sieht man immer wieder auch Ver- und Ensorgungsstationen zum Ablassen von Wasser mit angeschlossenem Stellplatz.

Einkaufen in der Bretagne

Supermärkte in Frankreich findet man wie bei uns an jeder Ecke. Die üblichen Marken sind Leclerc, Super U, Carrefour und viele mehr. Tendenziell sind Supermärkte in Frankreich viel größer und mit deutlich größerer Auswahl, als wir es in Deutschland gewohnt sind. Die Preise sind in Frankreich ein wenig höher als bei uns.

Es gibt meisten sehr große Parkplätze, auch für Wohnmobil geeignet, wenn man ein wenig abseits steht. Immer wieder entdecken wir dabei Stationen zum Ver- und Entsorgen bis hin zu einer Waschmaschinen-Station mitten auf dem Parkplatz.

Stromanschluss

Frankreich hat kompatible Stromanschlüsse mit 230V Wechselstrom. Auf Campingplätzen finden sich oft die blauen CEE-Steckdosen, die wir gewohnt sind.

 

3 Kommentare

  1. Hallo,
    vielen Dank für die ausführliche Beschreibung Eurer Route.
    Habe mich auch schon mit der Bretagne befasst und werde es wohl so ähnlich wie Ihr machen.
    Eine Landkarte mit Euren Aufenthalten ( Übernachtung) wäre auch sehr informativ.
    Macht weiter so!

  2. Oh. Die Bretagne reizt mich schon lange. Auf die Idee mit dem Wohnmobil bin ich bisher noch gar nicht gekommen. danke für die superschönen Tipps und Anregungen. Vielleicht machen wir das auch mal

  3. Christian Beck Antworten

    Vielen Dank für den schönen Reisebericht. Bis jetzt waren wir noch nicht in Frankreich, aber dieses werden wir noch nachholen. Durch deine schönen Bilder freuen wir uns schon sehr auf unseren nächsten Urlaub.

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