Tag 7: An den Stränden der Normandie

Wir haben eine sehr ruhige und angenehme Nacht genossen. Nach einem kurzen erfolglosen Ausflug, die Bäckerei hatte nämlich leider geschlossen, frühstücken wir mit Resten aus dem Brottütchen des Vortags und machen uns bald auf den Weiterweg.

Bei Janville Normandie
Bei Janville

Der Himmel ist bedeckt und die Temperaturen sehr angenehm kühl als wir auf kleineren Nebenstraßen weiterfahren. Von Beuvron-en-Auge geht es über Janville nach Caen. Besondere Bedeutung kam der Stadt Caen im Zweiten Weltkrieg zu. Sie galt nach der Landung der Alliierten im Juni 1944 als erste wichtige französische Stadt, die einzunehmen war, um als Eisenbahnknotenpunkt zu dienen.

Omaha Beach

Eng verbunden mit der Normandie sind natürlich die Ereignisse in jenem Juni 1944, als die alliierten Truppen die Küsten der Normandie als Landungsort bestimmt haben. Dieser Teil der Geschichte der Normandie wird uns heute beschäftigen und wir werden einige der historischen Plätze besuchen.

Direkt nach Bayeux, welches berühmt ist für seinen aus dem 11. Jahrhundert stammenden Bildteppich mit der Darstellung von Szenen der Eroberung Englands durch Guillaume le Conquérant, biegen wir in Richtung Küste ab und suchen den Weg nach Colleville-sur-Mer. Es gibt viele Orte an der Küste, aber Omaha Beach kennt man wohl am ehesten.

Im auf den ersten Blick unscheinbaren Colleville folgen wir den Schildern zum Omaha Beach, also dem Plage de Colleville, und stehen kurz darauf auf dem Parkplatz einer Segelschule. Parken kann man hier nicht.

Zwei Gedenkstätten

Amerikanische Flagge
Amerikanische Flagge auf dem Gelände der Gedenkstätte

Wenige Hundert Meter entfernt auf der Anhöhe finden wir die Zufahrt zum Parkplatz des „Normandy American Cemetery“, dem US-amerikanischem Soldatenfriedhof und Gedenkstätte. Bald stehen wir an einem Wasserbassin mit einer beeindruckenden Architektur und einer eingravierten Karte der Strände der Invasion: Utah, Omaha, Gold, Juno, Sword. Im weiteren Verlauf führen Wege durch den Park zu Aussichtsbalkonen in Richtung Meer und dann auch zum riesengroßen Gelände des Soldatenfriedhofs mit den weißen Kreuzen und dem halbrunden Säulengebäude mit riesigen Wandkarten des Verlaufs der Landung 1944. Nach einer halben Stunde verlassen wir das Gelände durch eine Art Besucherzentrum und beschließen, dass wir noch ein wenig weiter nach Westen fahren, um den deutschen Soldatenfriedhof in La Cambe zu besuchen.

Am frühen Nachmittag endet unsere Historientour und wir entscheiden uns für die Weiterfahrt in Richtung Westen. Vorbei an Saint Lô, einer Stadt, die im Krieg besonders stark zerstört worden ist, fahren wir über Carentan, Countances, Granville bis nach Avranches. Die Küstenlinie der Contentin-Halbinsel (der Spitz mit der Stadt Cherbourg) fahren wir nicht ganz aus, sondern kürzen aus Zeitgründen etwas ab.

Ein Highlight kommt in Sicht: der Mont-Saint-Michel

Die Küsten sind hier sehr flach, erinnern uns eher an die Salzwiesen in Nordfriesland. Auch die vielen Schafe auf den unendlich großen Weiden sehen sehr nach Sankt Peter Ording aus. Wir fahren den Schildern nach und dann plötzlich ist es soweit. Wir sehen den Mont-Saint-Michel, das Wahrzeichen der Normandie, zum ersten Mal auf dieser Reise. Auf einem Parkplatz am Straßenrand halten wir und bewundern die einmalige Silhouette im Wattenmeer.

Damit wir einen guten Ausgangspunkt für unsere Ausflüge zum Klosterberg haben, mieten wir uns am dem Campingplatz „Camping du Mont-Saint-Michel“ ein. Was wir gesehen und erlebt haben, lest ihr aber erst beim nächsten Artikel unserer Serie.

Weiter zu Tag 8: Am Mont-Saint-Michel

 

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