Es ist Abend als wir ankommen und uns am Stellplatz zwischen Hecken einrichten. Das Dorf ist ein künstliches Örtchen für Touristen und mit dem Auto nur durch eine Schranke zu erreichen. Sonstige Tagesbesucher (ohne Hotel- oder CP-Reservierung) müssen am großen Parkplatz außerhalb parken. Mit dem Pendelbus erreicht man den Mont-Saint-Michel einfach und schnell. Und genau das wollen wir doch noch heute Abend ausprobieren.

Bereits im Shuttlebus sieht man den Berg am Horizont

Bereits im Shuttlebus sieht man den Berg am Horizont. Schon bei der Fahrt mit dem Bus sieht man den Berg und seine am endlosen Horizont eingezeichnete Silhouette.

Mont-Saint-Michel bei Sonnenuntergang
Mont-Saint-Michel bei Sonnenuntergang

Langsam beginnt die Sonne unterzugehen und wir sind zufrieden und glücklich, dass wir diesen kleinen Abendausflug noch gemacht haben. Es gibt unglaublich schöne Bilder vom Mont-Saint-Michel vor dem Hintergrund der untergehenden Sonne. Wir entschließen uns, zu Fuß zurückzugehen. Es sind geschätzt 30 Minuten Fußweg bis wir die Ortsgrenze wieder erreichen und dann nochmal 15 Minuten bis zum Campingplatz. Der Bus braucht dafür ca. 10 Minuten. Es wäre eine ideale Strecke mit dem Fahrrad, wobei ich mir nicht sicher bin, wo man dann am Mont seine Fahrräder sicher parkt.

Wir schlafen gut und genießen das Frühstück im Womi. Als wir gegen 10 Uhr erneut zum Mont aufbrechen, ist das Wetter leider nicht so erfreulich. Direkt nach dem Aussteigen aus dem Bus am Fuße des Berges regnet es in Strömen. Wir haben außer unseren Kapuzen der Jacken nichts weiter zum Regenschutz dabei und werden ziemlich nass, als wir an der Engstelle des Eingangs zum Berg in einer längeren Schlage warten müssen.

Enge Wege schlängeln sich nach oben

Schon ziemlich viele Menschen drängen sich mit uns den engen Eingang hinein und folgen dem schmalen Weg den Berg hinauf. Bald kommen erste Andenkenläden und Imbisse links und rechts und so flüchten wir uns in einen relativ großen Nippesladen und hoffen auf Wetterbesserung. Hier gibt es alles rund um den Mont-Saint-Michel in allen erdenklichen Formen.

Es geht immer weiter nach oben, die Gassen schlängeln sich zwischen den Geschäften in Serpentinen in Richtung Abtei. Ab und zu kann man nach außen hin abbiegen und hat bei den Außenmauern einen starken Ausblick auf das Wattenmeer und bestaunt die kleinen Ameisen, die der Shuttlebus unten auswirft.

Die Abteikirche und weitere Räume

Raum im Inneren der Abtei Mont-Saint-Michel
Raum im Inneren der Abtei Mont-Saint-Michel

Auf vielleicht geschätzt 3/4 der Höhe angekommen wird Eintritt in die Abtei verlangt. Man könnte hier auch umdrehen, aber wir wollen alles sehen und zahlen die 9 Euro pro Person. Es lohnt sich. Ein verschlungener Weg führt durch die Kirche und diverse Abteiräume aus verschiedenen Jahrhunderten so langsam wieder nach unten. Der Rundgang dauert in etwas eine halbe Stunde, wenn man nur langsam durchspaziert. Mit einem Audioguide, den man sich ausleihen kann, dauert es natürlich länger und man bekommt viel mehr erzählt.

Wir sind total glücklich, denn der Mont-Saint-Michel ist eines der Highlights der gesamten Reise, auf das ich mich sehr gefreut habe. So prägnant die Bauten auf dem Berg auch sind, so einzigartig ist auch die Natur drumherum. Mit bis zu 13 Metern gibt es an dieser Stelle der Küste den größten Tidenhub von ganz Europa, also den Unterschied zwischen Ebbe und Flut. Ein tolles Schauspiel, das man so selten sieht.

Geplättet vom vielen Laufen sitzen wir mit einem Lächeln auf dem Gesicht wieder im Pendelbus und fahren zurück zu Womi. Unser Besuch hat knapp drei Stunden gedauert als wir unsere Sachen verstauen und aufbrechen. Wir wollen nun weiter nach Westen und überqueren direkt westlich vom Mont-Saint-Michel die Grenze von der Normandie zur Bretagne.

Willkommen in der Bretagne

Steinfassaden dominieren den Hausbau in der Bretagne
Steinfassaden dominieren den Hausbau in der Bretagne

Kaum in der Bretagne angekommen, verändern sich die Häuser. Es wird felsiger, steiniger. Nach einem Einkaufsstopp in Pontorson fahren wir an der Küstenlinie entlang in Richtung Westen auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz. Ein klein wenig weiter in Saint-Benoît-des-Ondes finden wir Gefallen am Camping Municipal direkt am Strand. Wir mieten uns ein und stellen uns direkt an den Zaun mit Blick auf das Wattenmeer, das gerade nicht da ist.

Wir genießen aber erstmal die Ruhe nach dem aufregenden Tag am Mont-Saint-Michel, lassen die Bilder der Normandie an unserem geistigen Auge vorbei fliegen und planen die weitere Route durch die Bretagne. Wie es weitergeht, lest ihr im nächsten Artikel.

Weiter zu Tag 9: An der Austernbucht

4 Kommentare

  1. Sehr schöne Berichte! Tolle Bilder. Gratulation.

    Eine Frage zu Mont-St.-Michel: Wenn man den CP Mont-St-Michel anfährt, benötigt man dann nicht auch noch einen Access-Code um überhaupt den Platz befahren und wieder verlassen zu können??

    • Hallo Holger, danke für dein Feedback :-).
      Ja, wenn man in die “Touristenzone” direkt vor dem Mont-St.-Michel einfährt und eben nicht auf dem Parkplatz oder Wohnmobilstellplatz davor bleibt, benötigt man einen Code. Diesen bekommt man bei (telefonischer oder Mail-) Reservierung des Campingplatzes gesagt und muss ihn dann an der Schranke eintippen. Raus kommt man dann aber auch ohne Code.

  2. Toller Reisebericht! Wir werden die Tour durch die Normandie in diesem Jahr nachfahren. Danke für die vielen Tips!

    • Bjoern Antworten

      Dankeschön, freut uns, dass der Bericht gefällt. Viel Spass beim Urlaub und Nachfahren der Route!

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