Tag 3: Die Opalküste von Dunkerque bis nach Cayeux in der Picardie

Nach dem ersten wirklichen Urlaubstag in Nordfrankreich sollte heute also der Weg in eine neue, unbekannte Gegend führen. Unsere Nacht war immer noch etwas mühsam, denn das Thermometer wollte einfach nicht sinken. So führte uns der frühmorgentliche Weg bald raus aus Bray-Dunes auf die (nicht gebührenpflichtige) Autobahn in Richtung Calais. Wir passierten Dunkerque und kamen bald an das große Autobahnkreuz, wo es bei Calais zum Tunnel unter dem Ärmelkanal geht.

Ohne Calais weiter zu besuchen sind wir nach dem Aufstocken unserer Lebensmittelbestände nicht wieder auf die Autobahn zurückgefahren, sondern haben uns am Ortsrand auf die kleineren Straßen in Richtung Küstenlinie aufgemacht. Und tatsächlich beginnt westlich von Calais, welches wir in Richtung dem kleinen Dorf Sangatte verlassen, eine hügelige Küstenstraße mit den ersten schönen Ausblicken auf die Küste und Klippen.

Le Cap Blanc Nez

Auf der Routenliste stehen zwei Aussichtspunkte, die wir uns während der Reisevorbereitung ausgekuckt haben. Das Cap Blanc Nez und das Cap Griz Nez. Also auf deutsch, Kap weiße Nase und Kap graue Nase. Zusammen bilden beide die Gegend der zwei Kaps “Le site des deux caps”.

Wir steuern also den ersten Punkt an, das Cap Blanc Nez, und sind erstmal genervt und enttäuscht, denn eine Einfahrtsbeschränkung in Form eines Holzbalkens über der Einfahrt verwehrt uns das Weiterkommen zum Parkplatz. Aber ein Kiesweg führt ein kleines Stück den Berg hinauf und wir stehen auf einem leeren Platz vor einer Sendestation. Der Wind pfeift und wir freuen uns über 18 Grad.

Wir genießen das französische Frühstück mit Marmelade aus Dänemark und Rührei von Bio-Hühnern aus der Region. Der Weg führt auf der Landstraße weiter nach Süd-Westen vorbei am Städtchen Wissant. Nach Audinghen zweigt eine Straße nach Nord-Westen in Richtung Küste ab. Wir biegen dort ab und fahren weiter zum Cap Griz Nez.

Wanderweg zu den Klippen am Cap Griz Nez

Hier findet sich ein großer Parkplatz, der auch für Womi’s gut geeignet ist. Wir parken Womi und machen uns zu Fuß auf in Richtung Küstenweg. Schilder mit Illustrationen zeigen den Weg und die Geschichte dieses markanten Punktes an der Kanalküste, einem Teil des Atlantikwalls (le Mur de l’Atlantique).

Nach ein, zwei Stunden fahren wir die Küstenstraße weiter in Richtung Süden und passieren den Golfplatz von Wimereux und das gleichnamige Städtchen. Die Landschaft ist durchaus dünenartig, wie wir es von der Nordseeküste her kennen. Wir befinden uns immer noch im Département Pas-de-Calais in der Région Hauts-de-France, also der nördlichsten Verwaltungseinheit und erreichen eine größere Stadt, Boulogne-sur-Mer.

Am weiteren Weg passieren wir mit der Stadt Étaples und dem Strand von Le Touquet-Paris-Plage ein Highlight, dem wir uns aber aufgrund der späten Uhrzeit heute nicht widmen. In Le Hourdel angekommen sind wir überrascht, ist die Gegend doch unerwartet von Dünen und Sandstrand geprägt. Der Camping Les Galets de la Mollière ist für uns heute der ideale Stellplatz für die Nacht. Wir checken ein und erkunden die Sanitäranlagen und die weiteren Häuschen. Die Übernachtung kostet uns 7€ für den Stellplatz außerhalb inklusive Nutzung der Sanitäranlagen.

Hier in La Mollière etwa 10 Kilometer nördlich von Cayeux-sur-Mer befinden wir uns im Département Somme, was heute zur Région Hauts-de-France gehört, früher zur Picardie. Am nächsten Tag werden wir bei Tréport die Grenze zur Normandie überqueren, und ich kann versprechen, es wird immer schöner werden, je weiter wir nach Westen fahren.

 

Weiter zu Tag 4: An der Küste entlang über Dieppe bis nach Fécamp

 

 

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